Marmolata über das Contrintal
Langer, dafür gletscherarmer, Anstieg auf die Königin der Dolomiten
Der Marmolata als höchster Gipfel der Dolomiten zieht alleine wegen dieser Rolle schon Menschenmengen an. Aber auch so ist der Berg mit seiner vergletscherten Nordseite eine Besteigung wert. Zwei viel begangene Normalwege führen über den Gletscher zum höheren Westgipfel. Wer, wie ich in diesem Fall alleine unterwegs ist, und zusätzlich keine Lust auf die großen Massen hat kann einen längeren Anstieg ab Penia durch das Contrintal wählen. Zwar wird der Anstieg dadurch um circa 1.000 Höhenmeter verlängert, doch für die landschaftlichen Eindrucke und die Südseite des Marmolata sind diese zusätzliche Anstrengung in Kauf zu nehmen. Da das Contrintal trotz seiner Schönheit ein langer Hatscher bleibt bietet sich diese Tour als Bike and Hike Tour an.
Region |
Italien - Dolomiten - Marmolatagruppe |
Gipfel |
Marmolata |
Eckdaten |
Schwierigkeit: ★★★★☆ 1920 Höhenmeter 9.0km (einfach) |
Zeitbedarf |
4:30 3:00 |
Ausgangspunkt |
Fassatal Ciampac Seilbahn |
Anforderungen |
Kondition: | | Orientierung: | | Weg: | | Landschaft: | | Frequentierung: | |
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Wegbeschaffenheit |
Fahrwege, Bergsteige, Klettersteige |
Beste Jahreszeit |
Hochsommer bei stabilem Wetter |
Tourenbericht
Am großen Parkplatz der Ciampac-Seilbahn am Ortseingang von Penia startet die Tour. Dort folgt man zunächst dem breiten Fahrweg, der zur Contrinhütte (Rifugio Contrin) leitet. Relativ steil gewinnt man so rasch an Höhe. Wenn man wie ich mit dem Mountainbike bis zur Contrinhütte fährt bleibt man stets auf dem Fahrweg, der dort hin leitet. Für Fußgänger gibt es einige Abkürzer. Nach einigen Kehren sind an der Locia Contrin die ersten 300 Höhenmeter geschafft. Das Tal öffnet sich nun zunehmend und der Fahrweg wird deutlich flacher. Mit leichten Gegenanstiegen gelangt man so schnell ins Tal hinein. Auf knapp 1.800 Metern wechselt der Weg die Bachseite. Nun wird der Fahrweg deutlich schlechter. Spätestens ab der relativ neuen Hütte am Wegrand nimmt der Fahrgenuss deutlich ab. Nach einigen weiteren Kehren ist die Contrinhütte erreicht. Hinter dieser ist nun Schluss mit dem biken.
Circa 200 Meter hinter der Hütte verlässt unser Weg den Fahrweg nach links. Über eine Wiese geht es nun meist nur leicht steigend nach Norden. Den Marmolata vor Augen wird der Pfad zunehmen zu einem Bergsteig. Spätestens nach einer Bachquerung schlängelt er sich in Serpentinen nun hinauf. An einer weiteren Wegverzweigung auf 2.400 Metern gehen wir links und kurz darauf lassen wir das Grün zurück und der Aufstieg durch das Geröll beginnt. Was anfangs noch problemlos auf Wegen möglich ist wird mit zunehmender Höhe mühsamer, da sehr viele lockere Steine das Aufsteigen erschweren. Ab einer Höhe von ungefähr 2.600 Metern wurden hierzu Baumstämme als Wegbegrenzung angelegt, die doch etwas helfen. Der Weg wechselt nun an die linke Seite des Tals und mit zunehmender Höhe zieht sich das Kar immer weiter zusammen und wird steiler. Wenn wie in meinem Fall dann noch eisige Schneereste den Weiterweg blockieren erfordert dies einiges an Aufwand Stufen in den gefrorenen Schnee zu schlagen. Die letzten steilen Meter des Kars können durch einen kleinen Klettersteig auf der rechten Seite umgangen werden.
An der Scharte trifft unser Anstieg nun auf einen der beiden Normalwege. Schon nach wenigen Minuten hat man hier mehr Leute gesehen, als in den vergangenen 2,5 Stunde zusammen. Nach einer ersten gesicherten Passage folgt kurzes Gehgelände, ehe es wieder leicht gesichert hinauf geht. Nun folgen über die nächsten 45 Minuten verteilt 4 längere Eisenleitern, die technisch nicht schwierig sind. Liegt jedoch noch Schnee im Steig werden einige Stellen heikel. Nach den Leitern bleibt der Hans-Seyffert-Weg über weite Strecken gesichert, nimmt jedoch an seinen Anforderungen ab. Über weite Strecken handelt es sich fast schon um Gehgelände, wobei die Sicherung bei Nässe hilfreich erscheint. Nachdem es zwei Mal kurz hintereinander kurz bergab ging endet der Klettersteig auf circa 3.250 Metern. Von dort erfolgt je nach Routenwahl der Schlussanstieg über freiliegenden Fels oder den Gletscher.
Abstieg entlang der Aufstiegsroute.
Die angegeben Zeiten beziehen sich auf einen reinen Anstieg zu Fuß. Fährt man mit dem Fahrrad bis zur Contrinhütte spart man sich im Auf- und Abstieg circa 1:45 Stunden.
Galerie
Übersichtskarte
Weiterführende Literatur
Landkarten
- Wanderkarte Tabacco 07: Alta Badia - Marmolata
Hinweise
Diese Tour wurde im Jahr 2013 von Michael Mertel begangen und 2013 erstmalig auf wikiberge.de online gestellt. Die Tour wurde seitdem nicht mehr validiert/begangen. Es handelt sich um die 1. Version dieses Berichts.
Allgemeine Hinweise: Jeder, der in den Bergen unterwegs ist muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Für die Angaben in diesem Tourenbericht wird keine Gewähr für Richtigkeit oder Aktualität übernommen. Wenn Sie in den Bergen unterwegs sind informieren Sie sich vorher ausreichend, fragen Gebietskenner und gehen Sie niemals ohne Karte in für Sie fremdes Gelände. Die Zeit und Schwierigkeit sind persönliche subjektive Einschätzungen - diese können sich von den Ihren grundlegend unterscheiden. Beachten Sie, ob sie passende Ausrüstung für Notfälle mit sich führen. Die Autoren von Wikiberge.de sind stets bemüht bei veränderter Lage die Berichte anzupassen. Allerdings sind einige Berichts in die Jahre gekommen. Falls Ihnen Fehler auffallen oder Sie der Meinung sind, dass die Bewertung nicht passend gewählt ist, so nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf (sieh Impressum).
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