5 Gipfel Klettersteig im Rofangebirge
Gipfelsammeln im Rofangebirge
Der 2010 eröffnete 5 Gipfel Klettersteig im Rofangebirge ist eine Ansammlung von 8 mehr oder weniger anspruchsvollen gesicherten Klettersteigpassagen auf 5 Gipfel im Rofangebirge. Abgesehen von den Aufstiegen auf den Roßkopf und die Hochiss sind die Steige wirklich kurz und dazwischen folgen lange Gehpassagen. Reine Klettersteigfreunde sind hier also eher fehl am Platz.
Den Reiz macht eher das Gipfelsammlung und die herrlichen Aussichten aus. Und wo man früher noch um Gipfel musste kann man nun über jeden Gipfel direkt drüber. Alles in allem also doch eine lohnende Tour. Der folgende Tourenbericht handelt von der Begehung des 5 Gipfel Klettersteigs über Haidachstellwand, Roßkopf, Seekarlspitze, Spieljoch und Hochiss. Beim Abstieg wir der kleine Gschöllkopf noch mitgenommen, der eigentlich nicht mehr zum Steig gehört.
Region |
Österreich - Brandenberger Alpen - Rofangebirge |
Gipfel |
Haidachstellwand,
Roßkopf,
Seekarlspitze,
Spieljoch,
Hochiss,
Gschöllkopf |
Eckdaten |
Schwierigkeit: 0 1180 Höhenmeter 14.5km (komplett) |
Zeitbedarf |
5:15 3:30 |
Ausgangspunkt |
Achensee Rofanseilbahn |
Anforderungen |
Kondition: | | Landschaft: | | Frequentierung: | | Kraft: | | Technik: | | Erfahrung: | |
|
Markierungt |
teilweise ausgeschil |
Art des Klettersteigs |
Alpine Klettersteige |
Einstufung |
C-D |
Schlüsselstelle |
Steile Wand am Roßkopf |
Notausstieg |
mehrere |
Ausrüstung |
komplette Klettersteigausrüstu |
Tourenbericht
Haidachstellwand Klettersteig
Unterhalb des Gipfels beginnt der Klettersteig. Dabei wird jedoch nur ein kurzes Band gequert. Wer hier noch nicht sein Klettersteigset anlegen möchte kann auch weiter rechts den Normalweg zum Gipfelkreuz wählen.
Der eigentliche Klettersteig folgt nun im Abstieg. Dazu geht man dem Bergrücken folgend etwas hinab. Dort wo der normale Wanderweg deutlich steiler rechts hinab geht folgen wir der Pfadspur weiter am Rücken nach Norden. Der Klettersteig führt nun kurz bergab über gestuftes Gelände, quert über eine Seilbrücke und geht ähnlich weiter bergab. Nach einer Gehpassage geht es noch einmal kurz zu einem Gipfelkreuz hinauf, ehe es über eine steilere Wand (schwerste Passage dieses Sektors) hinab geht. Nach einer kurzen Gehpassage folgt nochmals der Abstieg über platten Fels und schon ist der erste Steig vorbei.
Roßkopf Klettersteig
Zum Roßkopf-Klettersteig folgt nun eine weitere Gehpassage. Am Ende des ersten Klettersteigs gehen wir links und steigen bald rechts Richtung Gruberscharte auf. Von dieser wandern wir am Hang an der Wand des Roßkopfs entlang, bis rechts oberhalb die Einstiegstafel zu erkennen ist.
Gleich zu Beginn folgt der schwerste Teil aller Klettersteige: über eine steile Wand ohne schöne Henkelgriffe steigt man nun einige Passagen am Stahlseil bergauf. Nachdem es bald deutlich leichter wird folgt ein Wiesenband und nach einem weiteren Aufschwung sieht man das Gipfelkreuz eh schon über den Felsen. Über weitere Aufschwünge erreicht man das Gipfelkreuz nach gut 30 Minuten (Die Zeitangaben auf den Tafeln, wie auch in der Dokumentation auf der Homepage - siehe Weblinks sind deutlich zu großzügig angegeben). Von diesem geht es über den Grat nach Norden hinab, Ausgesetzte Stellen sind dabei gesichert.
Seekarlspitze Klettersteig
In der Senke zwischen Roßkopf und Seekarlspitze erkennt man bald die Tafel rechts, an der der nächste Sektor beginnt. Nach einem ersten kurzen anspruchsvollen Stück (bis B-C) über Eisentritte an einer steilen Wand wird es bald flacher. Der Weg führt über ein gesichertes Band im Gehgelände bergauf, bis eine weitere meist steile Wand direkt zum Gipfel der Seekarlspitze leitet. An diesem wartet ein breiter Rücken mit Blick auf Spieljoch und Hochiss.
Spieljoch Klettersteig
Von der Seekarlspitze steigen wir zunächst über einen Wiesenpfad ab und bleiben am Grat. Vom tiefsten Punkt führt ein Bergsteig zum nächsten Gipfel hinauf. Die dabei gesicherten Stellen als Klettersteig zu bezeichnen wäre wohl etwas übertrieben, denn eigentlich sind die Sicherungen wirklich nicht nötig. Nach kurzweiligem Wandern ist der vierte Gipfel auch erreicht.
Der eigentliche Klettersteig wartet nun beim Abstieg: Dazu folgen wir dem Gratverlauf. Zwei kurze Stellen sind hierbei mit Drahtseilen an exponierten Stellen gesichert. Der eigentliche Klettersteig ist das kurze Stück am Fels in die Scharte Richtung Hochiss hinab. Viel ist dazu jedoch nicht zu erwähnen, denn abgesehen von zwei B-C-Stellen ist es meist leichter.
Hochiss Klettersteig
Der Klettersteig die Hochiss ist einer der Hauptklettersteige. Doch um zu diesem zu gelangen steht wieder einmal Wandern an. Dazu nehmen wir den Normalweg Richtung Gipfel, ehe ein gelbes Schild an den Fels führt. Nach wenigen Minuten im C-Bereich quert der Klettersteig bald eine Wiese. Nach dieser Wiese wird es nochmals steiler. Hier gibt es schöne Naturhandgriffe, was ich als schönsten Teil der Tour in Erinnerung hatte. Nach einem weiteren einfachen Stück sieht man schon das Gipfelkreuz, über das es nochmals nun etwas schwieriger hinaufgeht.
Abstieg mit Abstecher zum Gschöllkopf
Der Abstieg erfolg nun auf dem Normalen Wanderweg. Dieser führt in Kehren in einem Bogen nach Westen über abgspeckten Fels zum Einstieg des Klettersteigs zurück. Von dort führt er unterhalb des Spieljochs Richtung Rofanseilbahn. Wer den Gschöllkopf mitnehmen möchte (Auf- und Abstieg von hier eine gute halbe Stunde & 110 Höhenmeter) geht am Wegweiser rechts und folgt dem einfachen Wanderweg hinauf. Über Treppenstufen schlängelt sich der Weg hinauf, ehe es deutlich flacher zum Adlerhorst geht. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege bis zum Wegweiser. Von diesem geht es rechts in 15 Minuten zur Rofanseilbahn hinab.
Kurz vor dieser führt nun links ein Weg Richtung Maurach hinab. Am Pistenrand folgen wir dem Wanderweg, bis dieser rechts im Wald verschwindet. Oberhalb der Talstation des Sesselliftes erreichen wir einen Wirtschaftsweg, dem wir nun links hinab folgen. Wir gehen immer bergab, lassen die Buchaueralm rechts liegen und nach uendlichen Kehren (es sind nicht mal 10 :-) ) gehen wir über eine Holzbrücke und wandern am Pistenrand zum Parkplatz zurück.
Galerie
Übersichtskarte
Weiterführende Literatur
Landkarten
- Alpenvereinskarte Loferer u. Leoganger Steinberge
- Alpenvereinskarte Rofan
- Wanderkarte Achensee - Rofan - Unterinntal
Literatur
- Alpine Klettersteige Ostalpen: 70 spannende Touren zwischen Wien, Bodensee und Gardasee
- Klettersteige kurzen Zustiegen
- Vergessene Pfade in den Bayerischen Hausbergen
Hinweise
Diese Tour wurde im Jahr 2011 von Michael Mertel begangen und 2011 erstmalig auf wikiberge.de online gestellt. Die Tour wurde seitdem nicht mehr validiert/begangen. Es handelt sich um die 1. Version dieses Berichts.
Allgemeine Hinweise: Jeder, der in den Bergen unterwegs ist muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Für die Angaben in diesem Tourenbericht wird keine Gewähr für Richtigkeit oder Aktualität übernommen. Wenn Sie in den Bergen unterwegs sind informieren Sie sich vorher ausreichend, fragen Gebietskenner und gehen Sie niemals ohne Karte in für Sie fremdes Gelände. Die Zeit und Schwierigkeit sind persönliche subjektive Einschätzungen - diese können sich von den Ihren grundlegend unterscheiden. Beachten Sie, ob sie passende Ausrüstung für Notfälle mit sich führen. Die Autoren von Wikiberge.de sind stets bemüht bei veränderter Lage die Berichte anzupassen. Allerdings sind einige Berichts in die Jahre gekommen. Falls Ihnen Fehler auffallen oder Sie der Meinung sind, dass die Bewertung nicht passend gewählt ist, so nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf (sieh Impressum).
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