Olperer über den Riepengrat (Olpererüberschreitung)
Überschreitung mit der Olpererhütte als Stützpunkt
Der Olperer war schon ein Bergtourenziel, bevor ich überhaupt an Hochtouren dachte. Zu schön und zu markant steht er über dem Tuxer Ferner und leuchtet an klaren Tagen bis in die Voralpen und dient neben Großglockner und Großvendiger als einer der bekanntesten Gipfel im Alpenhauptkamm zur einfachen Orientierung. Grund genug ihn einmal zu besteigen.
Dies geschah nun mit einer Überschreitung über die Olpererhütte. Der Aufstieg erfolgt dabei über den Riepengrat. Von dort erfolgte der Abstieg über Nordgrat zur Wildlahnerscharte. Über den Tuxer Ferner ging es anschließend zurück Aufstiegsweg.
Region |
Österreich - Zillertaler Alpen - Tuxer Kamm |
Gipfel |
Olperer |
Eckdaten |
Schwierigkeit: ★★★★☆ 1700 Höhenmeter 11.8km (komplett) |
Zeitbedarf |
5:00 5:30 |
Ausgangspunkt |
Schlegeisspeichersee |
Anforderungen |
Kondition: | | Orientierung: | | Weg: | | Landschaft: | | Frequentierung: | |
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Wegbeschaffenheit |
Wanderwege, weglose Bergsteige, Klettern bis III-/A0 |
Beste Jahreszeit |
Hochsommer bzw. wenn der Grat Eisfrei ist |
Tourenbericht
Der Zustieg zur Olpererhütte erfolgt vom Schlegeisspeichersee. Dazu steigt man über den Wanderweg kurz vor dem Ende der Straße nach Norden in den Wald. Diesen verlässt man durch die Waldgrenze jedoch schon bald. Über unzählige Kehren geht es zunächst noch durch Latschen, ehe sich das Gelände weiter oben etwas öffnet. Nach der Bank "Olpererhüttenblick" quert man schon bald einen Bach. Nun führt der Weg weiter angenehm über Steinplatten zur Alpenvereinshütte hinauf.
Am nächsten Morgen folgen wir zunächst dem Weg Richtung Riepenkopf. Dabei steigen wir noch anfangs auf einem deutlichen Wanderweg auf einer Wiese hinauf, doch spätestens wenn die letzten Ziegen unter uns weiden befinden wir uns in einer Landschaft, die nur noch aus Fels und Steinblöcken besteht. Nachdem der Bergsteig zum Riepensattel abzweigt bleiben wir noch auf dem Weg, ehe wir rechts auf den Grat zum Schneegupf aufsteigen. An Steinmännchen orientieren wir uns den Berg hinauf und folgen mehr oder weniger dem Grat. Der Schneegupf wird je nach Schneeauflage mit oder ohne Steigeisen gequert. Wir queren den kleinen Gletscher und steigen an dessem Nordrand mit Abstand zur Wechte hinauf, bis der Riepengrat beginnt.
Über die ersten steilen Aufschwünge helfen neue Drahtseilversicherungen ein wenig bergauf. Meist bewegt man sich am Grat jedoch nur im I-IIer-Kletterbereich. An einigen Stellen bieten zudem Steigbügel eine Aufstiegshilfe an. Wer sich unsicher ist kann die neuen Sicherungsketten nutzen. Meist bietet der Fels jedoch gute Handgriffe, wodurch dies bei entsprechender Klettererfahrung einen Unnötigen Aufwand darstellt. Kurz vor dem Gipfel wartet dann noch die ehemalige Schlüsselstelle: ein Felsblock, über den man klettern musste. Dieser kann inzwischen jedoch rechts umgangen werden und so steht dem Gipfel nichts mehr im Wege.
Als Abstieg wählten wir die Variante über den Nordgrat. Dazu steigt man zunächst auf ähnlichem Niveau wie dem Riepengrat Richtung Wildlahnerscharte ab. Im Unterschied zu diesem ist die Abstiegsvariante jedoch deutlich speckiger und führt über mehrere Platten, was auch eine vermehrte Anzahl von Trittbügeln erklärt. Spätestens am kleinen Überhang nach circa der Hälfte des Grates bewährt sich Selbstsicherung oder Abseilen. Nach diesem geht es nun weiter ähnlich bergab, ehe der Grat nach Westen verlassen wird und man den Wildlahnerferner betritt.
Über den circa 35° steilen Gletscher erreicht man in kürze das Skigebiet Hintertuxer Gletscher. Je nach Schnee- und Spalten-Verhältnissen ist gesichtertes Absteigen von Vorteil. Im Skigebiet selbst geht es am Pistenrand Richtung Riepenscharte bergab und von dieser über das Riepenkees Richtung Talstation des Sessellifts hinab. Spuren folgend erreicht man so nach einer weiteren halben Stunde ab dem Gletscherende den Aufstiegsweg. Auf diesem steigt man nun über die Olpererhütte auf gewohntem Weg bergab zum Schlegeisspeicher.
Galerie
Übersichtskarte
Weiterführende Literatur
Landkarten
- Alpenvereinskarte Zillertaler Alpen West
Literatur
- Hochtouren Ostalpen. 100 Fels- und Eistouren zwischen Bernina und Tauern
- Wanderführer Zillertal mit Gerlos- und Tuxer Tal.
Hinweise
Diese Tour wurde im Jahr 2011 von Michael Mertel begangen und 2011 erstmalig auf wikiberge.de online gestellt. Die Tour wurde seitdem nicht mehr validiert/begangen. Es handelt sich um die 1. Version dieses Berichts.
Allgemeine Hinweise: Jeder, der in den Bergen unterwegs ist muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Für die Angaben in diesem Tourenbericht wird keine Gewähr für Richtigkeit oder Aktualität übernommen. Wenn Sie in den Bergen unterwegs sind informieren Sie sich vorher ausreichend, fragen Gebietskenner und gehen Sie niemals ohne Karte in für Sie fremdes Gelände. Die Zeit und Schwierigkeit sind persönliche subjektive Einschätzungen - diese können sich von den Ihren grundlegend unterscheiden. Beachten Sie, ob sie passende Ausrüstung für Notfälle mit sich führen. Die Autoren von Wikiberge.de sind stets bemüht bei veränderter Lage die Berichte anzupassen. Allerdings sind einige Berichts in die Jahre gekommen. Falls Ihnen Fehler auffallen oder Sie der Meinung sind, dass die Bewertung nicht passend gewählt ist, so nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf (sieh Impressum).
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